Zyklus mit und ohne Pille
Das sind die entscheidenden Unterschiede
Zyklus ist gleich Zyklus? Stimmt nicht! Ob du hormonell verhütest, beispielsweise mit der Pille, oder nicht – für deinen Zyklus ist das ein entscheidender Unterschied. Zudem haben Frauen grundsätzlich nicht alle genau den gleichen Zyklus. Wie lange deine Regelblutung dauert und wie viele Tage „zwischen den Tagen“ sind, ist ganz unterschiedlich. Wenn du die Pille nimmst, dann hast du jedoch einen anderen Zyklus als die Frauen, die nicht hormonell verhüten. Die Hormone der Pille verändern deinen Zyklus mehr, als man vielleicht am Anfang denkt. Das trägt bei vielen Frauen dazu bei, dass sie während der Periode weniger Schmerzen haben oder nicht mehr so stark unter Stimmungsschwankungen leiden. Insgesamt ist der Zyklus durch die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln vorhersehbarer und gut steuerbar.
Alles bereit für den großen Tag: der Eisprung
Unter Zyklus versteht man genau genommen die Veränderungen und Vorbereitungen, die der Körper trifft, damit eine Eizelle reifen und befruchtet werden kann. Dafür sind mehrere Komponenten zuständig, allen voran die Gebärmutterschleimhaut und die Eierstöcke. Gesteuert werden sie durch unsere Hormone . Normalerweise dauert der weibliche Zyklus zwischen 25 bis 35 Tagen. Das ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich und schwankt meist auch von Zyklus zu Zyklus. Ein Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung und endet mit dem letzten Tag vor der nächsten Blutung. Man unterscheidet in diesem Zeitraum zwischen zwei Phasen: die Follikelphase und die Lutealphase. Dazwischen liegt der Eisprung.
Der weibliche Zyklus ohne die Pille
- In der Menstruationsphase (Zyklustage 1–4) wird eine dünne Schicht der Gebärmutter-Schleimhaut mithilfe von Blut aus der Gebärmutter abgestoßen.
- In der Follikelphase (Zyklustage 5–14) reifen die kleinen Eibläschen heran, aus denen die größte Eizelle herausplatzt und ihre Reise durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter antritt. Gleichzeitig wird die Gebärmutterschleimhaut neu aufgebaut. Der Gebärmutterhals ist jetzt geöffnet, sodass die Spermien durch den nun dünnflüssigen Schleim bis in den Eileiter gelangen können.
- In der Lutealphase (Zyklustage 15–28) kommt es drauf an: Wird die Eizelle befruchtet, oder nicht? Während seiner etwa vier Tage langen Wanderung durch den Eileiter bis zur Gebärmutter kann die Eizelle befruchtet werden. Die Schleimhaut in der Gebärmutter wird umgebaut, sodass alles bereit ist für die Ankunft der evtl. befruchteten Eizelle. Langsam verengt sich der Gebärmutterhals wieder, auch die Beschaffenheit des Zervixschleims verändert sich und wird wieder fester.
- Kommt die Eizelle unbefruchtet in der Gebärmutter an, setzt die Regelblutung ein.
- Wird die Eizelle befruchtet, beginnt sie sich in der Gebärmutter zu entwickeln. Die Regelblutung setzt aus, es kann durch die folgende hormonelle Umstellung jedoch zu Schmier- oder Zwischenblutungen kommen.
Der weibliche Zyklus mit der Pille
Die Pille sowie auch die meisten anderen hormonellen Verhütungsmittel sind sogenannte Ovulationshemmer. Die Hormon-Kombination in den Präparaten bewirkt, dass die Entwicklung des Follikels und der Eisprung verhindert werden. Außerdem verändern sie die Beschaffenheit des Gebärmutterschleims, sodass dieser dauerhaft zähflüssig und für Spermien unpassierbar ist. Das ist sozusagen die doppelte Absicherung dafür, dass du während der Einnahme der Pille nicht schwanger werden kannst. Der dritte Schutzmechanismus besteht darin, dass – auch wenn der unwahrscheinliche Fall einer Befruchtung eintreten sollte – die Hormone die Vorbereitung des Gebärmutterschleims verhindern. Die befruchtete Eizelle könnte sich nicht in der Gebärmutter einnisten. Das macht die Pille zu einem so sicheren Verhütungsmittel.
Ist der Zyklus mit Pille noch ein Zyklus?
Nach der Definition, dass der weibliche Zyklus die Vorbereitung auf die Befruchtung einer Eizelle ist, eigentlich nicht. Die entscheidenden Phasen werden nämlich ausgelassen. Auch die Regelblutung, die nach dem Ende der Einnahme von Pille und Co. einsetzt, hat nichts mit der natürlichen Regelblutung zu tun. Sie ist eine Reaktion des Körpers auf die plötzliche Veränderung des Hormonspiegels und imitiert so nur den natürlichen Zyklus.