Verhütung nach der Geburt?
Was du beim „Wiedereinstieg“ beachten solltest
Es ist geschafft: Du und dein Neugeborenes haben die Schwangerschaft und die Geburt gut überstanden und seid wohlauf. Nun steht euch eine aufregende Zeit bevor, in der du dich voll und ganz auf den Familienzuwachs konzentrieren möchtest. Vor allem wegen akutem Schlafmangel ist während dieser Zeit an eines oft nicht zu denken: Sex.
Grundsätzlich gilt, dass du 6 – 8 Wochen warten solltest, bis Wunden im Intimbereich abheilen, die eventuell während der Geburt entstanden sind. Danach geht es in dem Tempo so voran, wie du dich gut dabei fühlst. Doch an eines solltest du auf jeden Fall denken: An die richtige Verhütung nach der Geburt.
Alles steht Kopf – dein Zyklus muss sich wieder einpendeln
In den letzten Monaten hat dein Körper einige Veränderungen durchlebt und mit der Geburt Höchstleistungen vollbracht. Insbesondere dein Hormonhaushalt wurde dabei ordentlich auf den Kopf gestellt. Und auch die Zeit nach der Entbindung ist zwar schön, aber auch sehr anstrengend für deinen Körper und deine Nerven. Es ist also ganz normal, dass es einige Zeit dauert, bis sich alles wieder eingespielt hat. Wann deine Periode wieder einsetzt, hängt beispielsweise davon ab, ob du dein Baby stillst oder nicht. Bei nicht stillenden Müttern kann der Menstruations-Zyklus bereits nach 6-8 Wochen einsetzen, während das bei stillenden Müttern oft erst nach 6 Monaten oder einem Jahr der Fall ist. Das hängt damit zusammen, dass in der Stillphase das Hormon Prolaktin ausgeschüttet wird, das die Periode unterdrückt. Bedeutet das, dass stillende Mütter automatisch vor einer weiteren Schwangerschaft geschützt sind? Dieses Gerücht hält sich bereits seit vielen Jahrzehnten hartnäckig, ist aber schlicht und ergreifend nicht wahr: Auch, wenn die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung während der Stillzeit gering ist, kann sie nicht ausgeschlossen werden. Deshalb ist es wichtig, dass du nach der Geburt an eine sichere Verhütung denkst.
Welches Verhütungsmittel ist nach einer Geburt das Richtige?
Viele Frauen haben den Wunsch, ihr Baby in den ersten Monaten zu stillen. Deshalb ist es wichtig, ein Verhütungsmittel zu wählen, welches den Stillprozess nicht negativ beeinflusst und dem Baby schaden könnte. Das Problem bei den meisten hormonellen Verhütungsmitteln ist das enthaltene Östrogen. Dieses kann die Milchproduktion hemmen und sowohl die Milchmenge reduzieren, als auch deren Qualität beeinflussen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass dein Baby die Hormone über die Muttermilch aufnimmt, die seine Leber belasten können. Deshalb solltest du auf ein Verhütungsmittel zurückzugreifen, das ohne Östrogene auskommt, aber sicher wirkt – wie z.B. die östrogenfreie Pille. Sie enthält ausschließlich das Gestagen Desogestrel. Hier erfährst du alles über diese stillfreundliche Alternative und ihre Anwendung. Generell gilt: So lange du keine hormonelle Verhütung verwendest, sollten du und dein Partner mit einem Kondom verhüten, um auf „Nummer sicher“ zu gehen. Außerdem sind Frauen kurz nach der Geburt einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt – auch hier schützt das Kondom zusätzlich.
Bitte beachte: Bei der Wahl des richtigen Verhütungsmittels nach der Geburt, spielen verschiedene individuelle Faktoren eine Rolle. Sprich am besten mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin darüber, welche Methode für dich geeignet ist und wann du wieder mit der Anwendung beginnst.