Rückenschmerzen durch Endometriose?
Rückenschmerzen durch Endometriose?
Woher sie kommen und was helfen kann?
Im Schlaf falsch gelegen, krumm und schief auf dem Schreibtischstuhl gesessen – und schon tut der Rücken weh. Dass Rückenschmerzen ab und zu mal auftreten, ist ganz normal. Es gibt aber auch sogenannte gynäkologische Rückenschmerzen, die als Begleitsymptome von Erkrankungen, wie beispielsweise Endometriose, vorkommen.
Wie hängen Rückenschmerzen und Endometriose zusammen?
Endometriose ist eine weit verbreitete, aber oft erst spät diagnostizierte chronische Unterleibserkrankung. Ein Grund dafür, dass sie häufig lange unentdeckt bleibt, sind die sehr unspezifischen Begleitsymptome, wie z. B. Rückenschmerzen.
Die Endometriose geht mit entzündlichen Arealen, den Endometrioseherden, einher, was bei vielen betroffenen Frauen mit starken Schmerzen verbunden ist. Diese sind nicht immer nur im Unterleib zu spüren, sondern können auch auf andere Körperstellen ausstrahlen. In vielen Fällen spürt man den Schmerz im Nacken, unterem Rücken und am Ischiasnerv, der sich über die Rückseite des Oberschenkels zieht. Wie sich die Schmerzen anfühlen und wie stark sie auftreten, ist ganz individuell. Es gibt Frauen, die ein stechendes Ziehen verspüren, andere haben mit krampfartigen Schmerzintervallen zu kämpfen.
Was viele von ihnen jedoch gemeinsam haben: Die Rückenschmerzen durch Endometriose sind eng mit dem Monatszyklus verknüpft. Oft machen sie sich vor oder während der Periode bemerkbar, eine Zeit, in der auch andere Endometriose-Symptome verstärkt auftreten.
Was kann man gegen Rückenschmerzen bei Endometriose tun?
Aktuell sind weder die Ursachen für Endometriose noch für die begleitenden Schmerzen ganz genau erforscht – weshalb sie auch nicht heilbar sind. Dennoch gibt es ein paar hilfreiche Tipps und Übungen, um die Schmerzen zu lindern.
- Wärme, z. B. durch eine Wärmflasche oder ein Heizkissen, entspannt die Muskeln und regt die Durchblutung an.
- Sanfte Massagen lockern die Muskulatur und wirken wohltuend.
- Regelmäßiges Beckenbodentraining stärkt die Muskeln und stabilisiert die Wirbelsäule.
- Atem- und Dehnübungen bringen Körper und Geist zur Ruhe und lösen Verspannungen.
- Leichte Bewegung, etwa Joggen oder Fahrrad fahren, fördert die Durchblutung des Gewebes rund um die Wirbel, wodurch die dazwischen gelagerten Bandscheiben mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt werden.
- Das Hochlagern der Beine entlastet die Wirbelsäule, insbesondere den unteren Lendenwirbelbereich.
- Schmerzmittel beispielsweise mit dem Wirkstoff Paracetamol können starke, akute Schmerzen kurzfristig lindern. Sie sollten allerdings niedrig dosiert sein und nicht regelmäßig eingenommen werden.
Wann zum Arzt?
Wenn du regelmäßig mit einem schmerzenden Rücken zu tun hast, die Symptome zyklisch auftreten und dich in deinem Alltag stark einschränken, dann solltest du unbedingt mit deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin sprechen.
Um gut auf das Gespräch vorbereitet zu sein, kannst du dir schon im Vorfeld ein paar Gedanken und Notizen machen. Führe beispielsweise einen Schmerzkalender bzw. ein -tagebuch. Das kann dir dabei helfen, deine Symptome zu dokumentieren und später zu analysieren.
- Wann treten die Schmerzen auf? Ist ein Rhythmus zu erkennen, z. B. vor oder während deiner Regelblutung?
- Wo genau schmerzt es?
- Treten weitere Endometriose-Symptome auf?